Studentisches Projekt: Stadtführer Samara 


Stadtrundgang 1

 

Laut der Legende fuhr im Jahre 1357 Alexij (Metropolit des Moskauer Rus) an der Mündung des Flu-es Samara in die Wolga vorbei und sagte prophetisch: „Hier wird die Stadt Samara entstehen und gedeihen und wird nie zerstört werden“. Seitdem wurde der Heilige Alexij der Beschützer unserer Stadt. Ihm zu Ehern und anlä-lich der Neunhundertjahrfeier der Christianisierung Russlands wurde 1890 die Kapelle des Heiligen Alexij aus roten Ziegeln gebaut.

Von dieser Kapelle aus beginnt unser Weg durch das historische Zentrum von Samara, und zwar entlang der Uliza Maxima Gorkogo (óëèöà Ìàêñèìà Ãîðüêîãî), die gleichzeitig die Wolgauferstra-e ist.

Schon von weitem sichbar ist das moderne Hafengebaüde, das 1971 auf dem Platz der alten Anlegestelle für Dampfschiffe gebaut wurde. Dabei soll gleich hier angemerkt werden: falls Sie mehr Freizeit  haben, können Sie mit kleinen Schiffen von hier aus malerische Dörfer auf der anderer Seite der Wolga wie zum Beispiel Roshdestwenno (Ðîæäåñòâåííî) oder Schirjaewo (Øèðÿåâî) besuchen.

Man kann hier auch schöne Fotos machen: z.B. mit dem berühmten Anker, an dem sie auf jeden Fall auf ihrem Weg vorbeikommen werden, oder ein Stükchen weiter mit dem Springbrunnen. Im Sommer sieht natürlich alles viel besser aus– es ist viel Betrieb, die Kinder strahlen Freude aus, man kann sich ein Luftballon und Zuckerwatte kaufen und den Tag genie-en.

Weiter gehen wir durch die schattige Wolgauferstra-e an einem Park vorbei, der auf einer hohen, zur M. Gorkistra-e hinunterlaufenden Terrasse liegt. Dieser Park, Strukowskij Garten (Còðóêîâñêèé ñàä), genannt nach seinem Gründer, existiert seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Man kann hier den sonnigen Sommmertag genie-en und für eine kurze Zeit verweilen.

Nicht weit vom Strukowskij Garten entfernt liegt das Iverskij Frauenkloster (Èâåðñêèé æåíñêèé ìîíàñòûðü), das 1850 als eine Gemeinde der Krankenschwestern gegründet wurde. Das Klosterensemble mit Kathedralen und Glockentürmen bekam sein heutiges Gesicht zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In der Architektur des Klosters ist der Einfluss des berühmten Architekten K Ton zu spüren. Die Klostereinwohnerinnen lebten meistens von der Handarbeit. So z.B. stickten sie die Fahne für russische Volontäre, die in Bulgarien gegen die Türkei kämpften. In der sowjetische Zeit wurde dieses Kloster goschlossen, aber im Jahre 1993 wieder geöffnet.

Dem Kloster gegenüber befindet sich die Brauerei des besten Samaraer Bieres „Shiguljovskoe Piwo“ (æèãóëåâñêèé ïèâîâàðåííûé çàâîä), die von Alfred von Wakano 1880 gegründet wurde. Im Jahre 1911 unternahm die deutsche Firma „Schwalbe“ die Grundrekonsrtuktion der Brauerei. Hier sehen Sie 2 in Samara besonders populäre Kneipen: „Na dne“ (Íà äíå) und „Von Wakano“ (Ôîí Âàêàíî). Die letzte ist teuerer, aber die Bedienung und die Atmosphäre ist dafür dort auch besser.

Jetzt aber zurück zum Strukowskij Garten. Sie haben es vielleicht schon bemerkt, das schöne rote Gebäude vor diesem Park ist das Drama-Theater. Als Baustelle wurde einer der schönsten Plätze in Samara gewählt. Das Theatergebäude aus roten Ziegeln und mit wei-en Verzierungen wurde im Jahre 1888 gebaut. Das Schauspielhaus trägt den Namen des berühmten russichen Schriftstellers Maxim Gorki. Die Theaterhalle ist für 1000 Zuschauer berechnet. Das Theater bewahrt und setzt die besten Traditionen der russischen Theaterkunst fort. Und wenn Sie einen freien Abend und den Wunsch haben, die russische Theàterkunst kennenzulernen, dann lädt das Schauspielhaus Sie ein. Der Spielplan ist sehr interessant. Auf der Bühne werden nicht nur klassische Theaterstücke von russischen Schrifftstellern (Gorki, Tschechow, Dostojewski u.a.), sondern auch moderne Inszenierungen ausländischer Bühnenautoren gespielt. Hinter diesem Theater haben progressive Leute der Stadt Samara, im Namen der Stadtschulungskommission zum 100-sten Jubiläum von Puschkin das Puschkin-Square gegründet. 1905 wurde hier eine Puschkin-Büste zum Andenken aufgestellt.

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Dieser gemütliche Platz, wo das Theatergebäude steht, trägt den Namen von Tschapaew. Hier wurde 1932 ein Mehrfigurendenkmal errichtet. Dieses Denkmal wird oft in verschiedenen Prospekten und Büchern über unsere Stadt dargestellt; so könnte man sagen, dass es das Symbol der Stadt ist. Das Denkmal (von M. Manieser) ist 10 Meter hoch und sieht auf den Fotos mächtig aus. Die Kopie dieses Denkmals, das 1933 geschaffen wurde, ist in Sankt-Petersburg vor der Budjonow Akademie zu sehen.

Auf dem Tschapaewplatz bildete sich ein einzigartiges Architekturensemble aus. Das zweistökige Holzhaus mit zwei Türmchen, gleich daneben ragt ein fünfstöckiges konstruktivistisches Gebäude empor. Dieses Haus diente früher als Residenz für den Samaraer Gouverneur. Achten Sie auf die niedrige Tür neben der Paradetreppe. Diese unauffällige Tür hütete einige Jahrzente lang eines der Geheimnisse des 2. Weltkrieges - den Stalin-Bunker. Im Oktober 1941, als die Frontlinie kurz vor Moskau verlief, hat das Staatliche Verteidigungskommitee einen Entschlu- über die Umsiedlung des ma-geblichen Teiles der Partei- und Regierungsinstitutionen nach Kuibyschew (jetzt Samara) gefa-t. Genau an diesem Platz wurden 1942 streng geheime Bauarbeiten durchgeführt. 192 Stufen und Aufzüge führen zum Schachtboden, der 8 m Durchmesserer hat. Das Lebensversorgungssystem des Bunkers stellt nicht nur die Unterbringung von Personen sicher, sondern gewährleistet auch die normale Arbeit im Laufe von einer längeren Zeit für ungefähr 100 Leute, ohne dass Luftangriffe und direkte Bombentreffer sie stören könnten. Der Bunker ist ganz funktionell eingerichtet, dazu gibt es auch 2 unabhängige Strom- und Wasserquellen und einen Sonderausgang.

Aber wir setzen unseren Spaziergang fort. Wenn Sie weiter nach oben zum Kuibyschew Platz gehen, sehen sie rechts das Haus der Offiziere, auf dessen Bühne verschiedene Konzerte, Theaterstücke des Teater Ponedelnik (Òåàòð Ïîíåäåëüíèê) und Gastspiele stattfinden.

Wir haben jetzt die Endstation unseres Spazierganges, den Kuibyschew Platz (Ïëîùàäü Êóéáûøåâà) erreicht. Dieser Platz wurde stummer Zeuge einiger Entwicklungsetappen der russischen Geschichte, weil er zuerst für eine Kathedrale gedacht war. Im Mai 1894 wurde der Aufbau beendet. Um die Kathedrale herum wurden 4 Grünanlagen angelegt. Aber 1932 wurde er in die Luft gesprengt. Auf diesem Platz steht jetzt das Opernhaus (Ñàìàðñêèé àêàäåìè÷åñêèé òåàòð îïåðû è áàëåòà) und das Kuibyschew-Denkmal. Daneben errinert ein Holzkreuz an die Kathedrale. Das Opernhaus lädt alle Freunde des Balletts und der Oper ein. Die Samaraer Oper ist berühmt. Während des 2. Weltkrieges wurde das Orchester des „Bolschoj Theaters“nach Kuibyschew evakuiert. 1942 wurde „die Siebte Simphonie“ von Schostakowitsch hier in der Halle der Oper welturaufgeführt. Das Theater hat eine ständige Truppe, die ab und zu Gastspiele macht. Auf dem Spielplan stehen jetzt „Pikowaja Dama“ und „Iolanta“ von Tschajkowski, „Fürst Igor“ von Borodin, „Trubadur“ von Verdi „Hamlett“ von Slominski. Es loht sich es einmal zu besuchen.


 

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