Studentisches Projekt: Stadtführer Samara 


Sakrale Bauten in Samara

 

Samara ist eine gro-e, industriell entwickelte Stadt. Ihre einmalige Lage an der Grenze zwischen Europa und Asien bedingte auch ihre interessante Geschichte. Von alters her gibt’s hier verschiedene Religionen und Kulturen. Die Menschen von vielen Nationalitäten wohnen in Samara, und schaffen so “das eigenartige Gesicht” der Stadt. Juden, Katholiken, Protestanten, Moslems und Orthodoxe fanden hier ihren Platz. Samara verfügt mit 1,7 Mio. Einwohnern heutzutage über eine jüdische Synagoge, eine katholische und eine lutherahnische Kirche, eine muslimische Moschee und einige orthodoxe Kirchen.

 

Die Synagoge (óëèöà Ñàäîâàÿ, 49 – Sadowaja Stra-e 49)

Anfang des 20. Jahrhunderts bekam die jüdische Gemeinde in Samara die Erlaubnis für den Bau der Synagoge. Aber erst 1966 wurde die Synagoge als historisches Baudenkmal registriert. Der massive Kirchenkörper mit den aus dem Mittelalter überlieferten klassischen Formen der Basilika hat viel Gemeinsames mit den ersten christlichen Tempeln. Die Reihen von Fenstern unter dem Sims erwecken den Eindruck, als sei das Bauwerk nicht aus massivem Stein gebaut. Im Baustil der Synagoge zeichnen sich verschiedene Gestaltungsformen ab: schöne Doppelfenster mit den hufeisenförmigen Bogen umrahmt, Zackenverzierungen der Simse und Rosetten - das sind kreisförmige Fenster – sind über dem Eingang zu sehen ( Merkmale der Gotik). Kleine Türmchen und die würfelförmige Kuppel (über dem Haupteingang) verleihen dem Gebäude Erhabenheit. Die Türmchen und die Kuppel schmückten früher viele Davidzeichen. Heutzutage sind sie nur an den Zentral- und Seitenfenstern erhaltengeblieben. Das Davidzeichen besteht aus 2 sich kreuzenden Dreiecken, die das Zusammenflie-en des Irdischen und des Himmlischen symbolisieren. Dreiecke bezeichnen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Busse: 3, 53
Obusse: 5, 16
Haltestelle: Samarskajastrasse

 

Moschee
(
óëèöà Ñòàðà-Çàãîðà / Ïðîñïåêò Êèðîâà - Stara-Zagora-Strasse / Kirowprospekt)

Im Jahre 1989 fasste man schlie-lich den Entschluss, eine muslimische Moschee in Samara zu bauen. Ihr goldenes Minarett und ihr Halbmond sind von weitem her zu sehen. Besonders schön sind sie an einem hellen Tag, wenn der Halbmond von Sonnenstrahlen in ein eigentümliches Leuchtturm- Symbol des Glaubens und der Frömmigkeit, das als Leitstern für die Moslems dient, verwandelt wird.

Die Moschee liegt in einem besonders dicht bevölkerten Teil der gro-en Stadt, nicht weit von den Hauptverkehrsadern Samaras, neben dem Gagarin-Park - dem Lieblingserholungsort der Samaraer.
Sie hat eine Fläche von 1.200 m2, die Höhe des Minaretts von der Grundlage des Gebäudes bis zur Halbmondspitze - 60m. Ein gro-er Saal und 2 Stockwerke machen die Moschee für 1000 Menschen gleichzeitig zugänglich. Dieses interessante Projekt wurde vom Architekten R.M. Walschin ausgearbeitet.

Die Samaraer Moschee gehört zu den grö-ten in ganz Europa. Das ist ein Muster der muslimischen Architektur am Ende des 20. Jahrhunderts. Dieses Baudenkmal ist ein Symbol der Hoffnung auf den Frieden und die Ruhe auf der Erde und in unseren Herzen.

Busse: 6B, 33, 54
Obusse
: 2, 4, 4k, 8, 12, 13, 18
Haltestelle: Stara-Zagora-Strasse (uliza Stara-Sagora)

 

Die katholische Kirche (óëèöà Ôðóíçå 135 – Frunse Strasse 135)

Die katholische Kirche wurde 1906 nach Entwürfen von Bogdanowitsch errichtet. Im Baudenkmal, das man auf Kosten der Gläubigen baute, zeichnen sich deutlich die charakteristischen Stilmerkmale der Gotik ab. Das 47 Meter hohe Bauwerk erweckt durch feine aufragende Blocktürme mit vielen senkrechten Spitzen, ausgedehnten Spitzbögen und Fenstern, schlanken Türmchen den Eindruck, als ob es sich nach dem Himmel richtet. Dadurch werden auch die Feinheit und Leichtigkeit der Kirche betont.

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Sie wurde auf private Initiative von Polen errichtet, die sich in der Wolga- Region noch Mitte des 17. Jahrhunderts niedergelassen hatten. Deshalb nennt man die Kirche heute noch “die polnische Kirche”.

Die Kirche funktionierte bis in die 20-er Jahre, dann wurde sie geschlossen. Heutzutage krönen die Türme keine Kreuze, im Innenraum findet kein Gottesdienst mehr statt. Die Innenausstattung der Kirche und die Orgel wurden von den Gottlosen vernichtet. Seit 1941 befindet sich im Gebäude das Naturmuseum der Region Samara.

Strassenbahnen: 3, 15, 16, 18, 20
Haltestelle: Frunsestrasse

Busse: 24, 25, 25c, 57, 69
Haltestelle: Kuibyschewplatz

 

Die lutheranische Kirche (óëèöà Êóéáûøåâà 117 / Kuibyschew Strasse 117)

An der Kreuzung der Kuibyschew- und Nekrassowskajastrassen ragt die herbe Silhouette der lutheranischen Kirche, die die älteste aller in Powolshje (Mittlere Wolga) erhaltenen Kirchen ist, auf. (Solche wurden auch in Saratow und Uljanowsk gebaut).

Da das Gebäude von einer bemerkenswerten Komposition und Harmonie der Proportionen der architektonischen Formen ist, lässt sie sich von weitem leicht bemerken. Besonders interessant sieht der Glockenturm mit seinen gut dargestellten Details aus. Sie decken den Charakter der allgemeinen künstlerischen Gestalt des Gebäudes auf. Die Kirchenfassaden sind im gotischen Stil gehalten, der auf die deutschen mittelalterlichen Basiliken zurückreicht.

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Die Kirche wurde nicht nur von den Vertretern der deutschen Bevölkerung, sondern auch von Letten und Esten, die damals in Samara wohnten, stark besucht. Gemeinsames Sinnen und Trachten der Gemeinde erlaubte es ihr, das Unglück zu -berwinden, das am 27. Juli 1877 geschah. Die Kirche fiel einem Brand zum Opfer, der in der Stadt wütete. Doch war das kirchliche Gebäude versichert. Dieser Umstand und freiwillige Spenden gaben die Möglichkeit, diese Kirche bis zum Jahr 1883 zu renovieren und ihr sogar einen noch besseren Anblick zu verleihen.

Obusse: 5, 16
Haltestelle: Kuibyschewstrasse (uliza Kuibyschewa)

Busse: 24, 25, 25c, 31, 37, 37c, 46, 47, 57, 61, 61c
Haltestelle: Nekrassowskajastrasse
(uliza Nekrasswskaja)

 

Die orthodoxen Kirchen

Es gab früher in Samara etwa 50 orthodoxe Kirchen. Leider sind sie heute nicht alle erhalten. Es existieren noch einige. Und 2 von ihnen müssen auf jeden Fall erwähnt werden. Das sind der Pokrower Dom und die Peter-und-Paul-Kirche.

Die Peter und Paul Kirche

Die Peter-und-Paul-Kirche wurde den Aposteln Peter und Paul gewidmet ( den nächsten Schülern von Jesus Christus). Die Kirche wurde 1865 auf Kosten des Samaraer Kaufmannes Golowatschew gebaut. Später hat man zum Tempel links und rechts einem Nebenaltar angebaut, auf denen Köpfe mit Kreuzen aufgestellt wurden. Das Projekt hat der Architekt Scherbatschew erarbeitet Der rechte Altar ist dem Gro-fürsten Alexander Newski gewidmet, der linke wurde zu Ehren der Wunderikone der Kasaner Heiligen Mutter Gottes errichtet.

Heutzutage finden hier Gottesdienste statt. Besonders schön ist die Kirche an den Feiertagen, wenn die Menschen hierher kommen, um einen Gottesdienst zu halten und zu beten. Der Innenraum der Kirche ist reich ausgestattet. Die zahlreichen Ikonen finden hier ihren Platz, Wand- und Deckenmalerei zeigen Episoden aus dem Leben Jesus Christus.

Busse: 53, 60, 74c, 80c
Obusse: 4, 2, 12, 16, 17
Haltestelle: Mitschurin- Skver

 

Der Pokrower Dom

Der Pokrower Dom (óëèöà Âèëîíîâñêàÿ – Vilonovskaja Stra-e) wurde 1861 auf Kosten der Samaraer Kaufleute der 1. Gilde der Brüder Schichobalows errichtet. In den Jahren der Verfolgungen der Gläubigen wurde diese Kirche geschlossen. Die Pokrower Kirche ist heutzutage zum Zentrum der Samaraer und Sysraner Eparchie geworden, deshalb nennt man sie Dom. Im Pokrower Dom hielt der Erzbischof von Samara und Sysran Jewssejwij Gottesdienst (er wurde im Sommer 1990 ernannt).

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Früher arbeitete in der Pokrower Kirche die Einklassenschule, wo jedes Jahr 75 Mädchen lernten. Die kostenfreie Schule wurde auf Kosten des Kirchenältesten Peter Schichobalow unterhalten.

An den Wänden des Pokrower Doms ist das Ehrenmitglied der Familie Schichobalow, Anton begraben. Hier ruhen auch einige seiner Brüder, ihrer Frauen und Kinder.

Busse: 61, 61c
Haltestelle: Iverskij Kloster

Obusse: 3, 11, 16
Haltestelle: Vilonovskajastr.


 

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